Ein Upgrade für den Homeserver Teil 3 – Openmediavault

Seit gut drei Jahren betreibe ich einen RaspberryPi als Homeserver. Zunächst reichte dieser noch gut aus. Mit der Zeit wurde aber nicht nur die Zahl der Anwendungen, die auf dem Raspberry laufen, mehr, sondern auch die Leistungsanforderungen der Anwendungen selbst. Besonders meine ich damit die Influx Datenbank, die seit über drei Jahren jede Minuten um einen Datensatz der PV-Anlage größer wird. Die Datenbank braucht mittlerweile über 10 Minuten zum Starten. Auch diese Webseite braucht zum Laden deutlich länger, als sie sollte. Wenn ich den Raspberry komplett neu starte, braucht es ca. eine Stunde, bis alle Anwendungen wieder laufen. Das ist definitiv zu viel. Es sollte also ein neuer Rechner her. In dieser Artikelserie möchte ich davon berichten.


Übersicht aller Artikel dieser Serie


Erstellen der VM

Die ISO von OMV kann hier heruntergeladen werden. Von dort kopiere ich den Link zur ISO. Man braucht nämlich nicht die ISO zuerst herunterladen, um sie dann wieder auf den Server hochzuladen, sondern kann sie direkt auf den Server herunterladen.

Dazu geht man im Proxmox-Interface auf den Speicher „local“ und wählt „ISO-Images“. Dort klickt man auf „Von URL herunterladen.

ISO-Image auf Proxmox Server herunterladen

Dort kann man dann die URL zum ISO-Image angeben. Nach einem Klick auf „URL abfragen“ kann man es mit „Herunterladen“ herunterladen.

ISO-Image von Openmediavault auf Proxmox Server herunterladen

Sobald im Ausgabefenster „TASK OK“ erscheint, kann man dieses schließen

ISO-Image von Openmediavault auf Proxmox Server herunterladen

Um die virtuelle Maschine zu erstellen, wählt man ganz oben rechts den Punkt „Erstelle VM“.

VM in Proxmox starten

Im ersten Fenster gebe ich der VM einen Namen und eine ID.

VM in Proxmox konfigurieren: Allgemein

Anschließend wähle ich aus dem Storage „local“ die eben heruntergeladene ISO.

VM in Proxmox konfigurieren: OS

Unter „System“ belasse ich alles auf Standardeinstellungen.

VM in Proxmox konfigurieren: System

Unter „Disks“ ebenso

VM in Proxmox konfigurieren: Disks

Unter „CPU“ könnte ich der VM mehr Kerne geben. Ein Kern reicht mir in diesem Fall aber aus.

VM in Proxmox konfigurieren: CPU

Unter „Speicher“ sind standardmäßig 2 GB eingestellt. Ich erweitere auf 4 GB.

VM in Proxmox konfigurieren: Speicher

Auch „Netzwerk“ belasse ich auf Standardeinstellungen.

VM in Proxmox konfigurieren: Netzwerk

Nun bekommt man noch eine Zusammenfassung und kann dann die VM erstellen. Unter unserem Server erscheint jetzt die VM mit ihrer ID. Mit einem Klick auf „Start“ kann man diese starten.

Starten von Openmediavault in Proxmox

Unter Konsole kann man dann die Installation von OMV durchführen.

Installation von Openmediavault

Der Punkt „Install“ wird automatisch ausgewählt.

Installation von Openmediavault: Startscreen

Nach der Angabe von Sprache, Land und Tastaturlayout lässt sich der Hostname und das Root-Passwort wählen.

Installation von Openmediavault: Sprache
Installation von Openmediavault: Land
Installation von Openmediavault: Tastaturlayout
Installation von Openmediavault: Hostname
Installation von Openmediavault: Domain-name
Installation von Openmediavault: Passwort

Als Nächstes wählt man das Land für den Paket-Spiegelserver und den Spiegelserver selbst. Als Spiegelserver verwende ich „ftp.de.debian.org“. Einen Proxy verwende ich nicht.

Installation von Openmediavault: Ort des Speigelservers
Installation von Openmediavault: Spiegelserver
Installation von Openmediavault: Proxy

Als Medium für die Installation hat man im besten Fall nur eine einzige Auswahl. Hat man dieses gewählt, kann die Installation gestartet werden.

Installation von Openmediavault: Installationsmedium

Wenn die Installation abgeschlossen ist, erscheint dieses Fenster:

Installation von Openmediavault: Fertige Installation

Bevor man auf „weiter“ klickt, sollte man das Installationsmedium entfernen. Dies funktioniert in Proxmox, indem man unter dem Punkt „Hardware“ das CD-Laufwerk mit dem OMV-ISO wählt und dieses dort entfernt.

ISO-Image aus Proxmox VM entfernen

Anschließend wechselt man wieder zurück in die Konsole und bestätigt den Neustart. Wenn OMV wieder gestartet ist, erscheint folgendes Anmeldefenster:

Terminal von Openmediavault

Die dort angegebene IP-Adresse öffnen wir im Browser und loggen uns mit den Standardanmeldedaten ein. (Username: „admin“; Passwort: „openmediavault“)

Anmeldefenster von Openmediavault

Festlegen einer statischen IP-Adresse

Der erste Schritt, den ich gemacht habe, ist es, Openmediavault eine statische IP-Adresse zu geben. Dazu wählt man im Punkt „Netzwerk“ den Unterpunkt „Schnittstellen“, dort das einzige vorhandene Gerät und klickt auf den Stift zum Bearbeiten.

Netzwerkkonfiguration Openmediavault

Unter IPv4 wählt man nun die Methode „statisch“ und trägt IP-Adresse, Netzmaske und Gateway ein.

Netzwerkkonfiguration Openmediavault

Wichtig ist auch, dass man etwas weiter unten unter „Erweiterte Einstellungen“ den DNS-Server angibt. Sonst kann man keine Aktualisierungen oder Erweiterungen mehr installieren.

Netzwerkkonfiguration Openmediavault: DNS-Server

Nach einem Klick auf Speichern muss man die Änderung noch bestätigen.

Bestätigen der Änderungen

Openmediavault ist anschließend mit der neuen IP-Adresse zu erreichen.

Updates von Openmediavault

Updates können unter „System“→ „Aktualisierungsverwaltung“→“Aktualisierungen“ installiert werden.

Updates in Openmediavault

Sobald das Update fertig ist, wird dies mit einem „END OF LINE“ im Terminal bestätigt. Dieses kann man jetzt schließen und OMV neustarten.

fertiges Update

Ändern des Standardpassworts

Spätestens jetzt sollte man mal auf die Idee kommen, das (unsichere) Passwort zu ändern. Das kann man in den Benutzereinstellungen tun.

Benutzereinstellungen in Openmediavault

Durchreichen der Festplatte

Theoretisch könnte ich mit virtuellen Festplatten arbeiten. Da ich aber das Management der Festplatten komplett Openmediavault überlassen möchte, reiche ich die gesamte Festplatte als USB-Gerät durch. Das kann man unter „Hardware“→“Hinzufügen“→“USB-Gerät“ machen. Hier wähle ich unter „Geräte ID“ meine Festplatte aus.

USB-Gerät durchreichen in Openmediavault
USB-Gerät durchreichen in Openmediavault

Unter „Datenspeicher“→“Laufwerke“ in OMV erscheint dann meine Festplatte.

Festplatte in Openmediavault konfigurieren

Diese lösche ich zuerst mit dem Radiergummi und anschließend stelle ich die Spindown-Zeit auf 10min. Ob das so richtig ist, wie ich das mache, weiß ich nicht. Mal ausprobieren…

Festplatte in Openmediavault konfigurieren

Anschließend erstelle ich unter „Datenspeicher“→ „Dateisysteme“ ein neues ext4 Dateisystem auf der Festplatte.

Dateisystem in Openmediavault konfigurieren

Soweit der Plan. Beim Erstellen der „inode tables“ pendelte sich aber mit der Zeit eine Geschwindigkeit von ca. 1 Inode pro Sekunde ein. Das macht bei noch 23000 fehlenden Inodes…. 6 Stunden! So lange wollte ich dann auch wieder nicht warten. Also habe ich die VM heruntergefahren und die Festplatte an meinen PC angeschlossen. Dort konnte ich innerhalb von wenigen Sekunden ein ext4 Dateisystem auf der Festplatte erstellen.

Erstellen des Dateisystems mit Ubuntu

Erstellen eines Dateisystems mit Ubuntu
Erstellen eines Dateisystems mit Ubuntu

Einbinden eines vorhandenen Dateisystems in Openmediavault

Die Festplatte wieder am Server angesteckt, habe ich Openmediavault wieder gestartet.

Dort lässt sich unter „Datenspeicher“→ „Dateisysteme“ auch ein vorhandenes Dateisystem mit dem „Play“ Button einbinden.

Einbinden eines existierenden Dateisystems in Openmediavault

Aktivieren der Freigabedienste

Unter „Dienste“ lassen sich die einzelnen Freigabedienste wie NFS, SSH oder SMB sehr einfach aktivieren. Ich benötige außerdem noch ftp. Dieses ist als Add-on unter „System“→“Erweiterungen“ verfügbar und kann dort installiert werden.

Herunterladen des ftp-Addons für Openmediavault

Jetzt lässt sich auch der FTP-Server aktivieren.

Erstellen eines Benutzers

Damit man auf die Freigaben zugreifen kann, braucht man einen Benutzer. Dieser kann unter „Benutzer“→“Benutzer“ angelegt werden.

Erstellen eines Benutzers in Openmediavault

Erstellen einer Freigabe

Eine Freigabe lässt sich jetzt unter „Datenspeicher“→“Freigegebene Ordner“ erstellen. Dort lässt sich ein Name und Zugriffsrechte festelgen.

Erstellen eines freigegebenen Ordners in Openmediavault

Um den freigegebenen Ordner über die Dienste jetzt auch zu erreichen, muss die Freigabe für jeden Dienst nochmal separat angelegt werden:

Erstellen einer Freigabe am Beispiel SMB in Openmediavault
Erstellen einer Freigabe am Beispiel SMB
Erstellen einer Freigabe am Beispiel FTP in Openmediavault
Erstellen einer Freigabe am Beispiel FTP

Einstellung der Zugriffsrechte für einen Benutzer

Unter dem Punkt „Zugriffsrechte“ lassen sich jetzt noch die Zugriffsrechte für einen freigegebenen Ordner festlegen.

Einstellen der Zugriffsrechte in Openmediavault
Einstellen der Zugriffsrechte in Openmediavault

VM automatisch beim Booten starten

Startet man jetzt den Server neu, so startet die VM mit Openmediavault nicht automatisch neu. Das kann man ändern, indem man unter „Optionen“ den Punkt „Beim Booten starten“ auf ja setzt.

VM in Openmediavault automatisch starten

Openmediavault ist jetzt fertig konfiguriert. So habe ich, oder je nachdem wie ich es brauche, auch die VMs und andere Geräte, Zugriff auf die Festplatten.

1 Kommentar

  1. Dies Informationen haben mir beim Einrichten von OMV sehr geholfen. Danke dafür.
    Ich hatte das Problem, dass sich die Erweiterungen nicht installieren liesen. Nach langem Rumprobieren habe ich unter dem Punkt „Statische IP Adresse“ die MAC Adresse von OMV (aus der FritzBox) und die DNS Adresse 1.1.1.1 eingetragen, danach war die Installation von Erweiterungen möglich. Das gleiche Problem war bei „apt update“ und war auch damit gelöst. Es ist das Thema „Temporärer Fehlschlag beim Auflösen der Host-Adresse.

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